
4. Mai 2010: Mitgliederversammlung am 20.04. | Kommunale Energieversorgung: Sind die Stadtwerke Hannover fit für den Energiemarkt der Zukunft?
In seinem Einführungsreferat skizzierte Walter Meinhold, langjähriger Vorsitzender des Stadtwerke-Aufsichtsrats, die Lage auf dem Versorgungsmarkt: Die Wasserversorgung sei zwar nicht so lukrativ wie andere Bereiche, sei aber für die Menschen von elementarer Bedeutung.
Hier werden die Stadtwerke weiterhin sicherstellen, dass Wasser in guter Qualität und in ausreichender Menge für die Menschen zur Verfügung steht („Überlebensmittel“). Ein Teil des hierfür erforderlichen Geldes wird zum Beispiel im Energiemarkt verdient.
Der Einstieg in die regenerativen Energien, so der Aufsichtsratsvorsitzende, erfordert in den kommenden Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag. Die Stadtwerke seien für diese Aufgabe gut gerüstet, weil sie profitabel arbeiten. Die Gewinne werden vor allem von außerhalb der Region erwirtschaftet, unter anderem aus Beteiligungen an anderen Gesellschaften, zum Beispiel der Thüga. Der Energiemix, so Meinholds Prognose, wird auf längere Sicht erhalten bleiben, aber die Gewichte werden sich von fossilen Energieträgern zu regenerativen Energien wie Wind oder Erdwärme (Geothermie) verschieben.
Wer heftige Kontroversen zwischen den Vortragenden erwartet hatte, wurde überrascht: Im Grunde waren die Referenten sich einig, dass die Stadtwerke Geld verdienen müssen, um ihren Versorgungsauftrag langfristig erfüllen zu können. Spürbar unterschiedlich waren die Einschätzungen lediglich bei der Beurteilung der dezentralen Energieversorgung („dezentrale regenerative Kraftwerke“) oder beim Tempo des Einstiegs zum Beispiel in die Windenergie (Ralf Strobach von der Bürgerinitiative Umweltschutz: „Könnte schneller gehen“).
Sind die Stadtwerke also fit für die Zukunft? Es sieht so aus.

