Die Sommerpause geht zu Ende. Am Donnerstag fand daher eine Mitgliederversammlung mit unserer Bundestagsabgeordneten Kerstin Tack zusammen mit den Ortsvereinen Hainholz-Vinnhorst und Vahrenwald-List statt, natürlich unter Einhaltung aller Hygieneregeln.

Die Versammlung fand im Großen Saal des Freizeitheims Vahrenwald an der Vahrenwalder Straße statt. Im Zuge der Corona-Abstandsregeln gibt es für diese Räumlichkeit von der Stadt Hannover die Auflage, dass maximal 50 Personen sich in diesem Raum gleichzeitig aufhalten dürfen. Durch entsprechende Bestuhlung wurde der Mindestabstand von 1,5 Meter zu jeder Zeit gewährleistet. Außerdem wurde der Raum permanent belüftet. Obwohl die Mund-Nasen-Bedeckung am Platz abgenommen werden darf, gingen einige TeilnehmerInnen mit guten Beispiel voran und behielten ihre Maske über die gesamte Dauer von zwei Stunden auf.

Um 19 Uhr startete die Versammlung und alle Anwesenden wurden durch unsere Ortsvereinsvorsitzende Cornelia Busch begrüßt. Moderiert wurde die Versammlung von Lea Karrasch.

Der Beginn der Veranstaltung war dominiert von der Ankündigung, dass Kerstin Tack nicht erneut für den Bundestag kandidieren wird. Ein entsprechender Artikel in der HAZ, in dem bereits über die Nachfolge spekuliert wurde, erschien bereits einen Tag vorher, doch nun ist es offiziell. Viele meldeten sich zu Wort, um Kerstin für ihre Arbeit in den letzten drei Legislaturen zu danken und auch wir als Ortsverein List-Nord schließen uns dem sehr gerne auf diesem Wege nochmal an.

Kerstin berichtete darauf hin von der Arbeit in Berlin über die letzten Wochen und Monate, die natürlich von der Corona-Pandemie dominiert wurde. Die SPD hat viel durchsetzen können und konnte durch zahlreiche Maßnahmen erreichen, dass wir vergleichsweise glimpflich durch die Krise kommen. Sehr vielen Menschen konnte geholfen werden, die ohne diese Maßnahmen vor dem Nichts stehen würden. Beispielsweise sind zeitweise über 6 Millionen Menschen in Kurzarbeit. Zum Vergleich, während der Bankenkrise 2008 waren es ca. 1 Million.

Diese Maßnahmen zu schnüren und abzuschätzen, welchen Effekt diese erzielen werden, ist dabei gar nicht so einfach. Man weiß nie sicher, wie sich die Situation weiter entwickeln wird. Doch Dank enger und guter Zusammenarbeit mit der Wissenschaft, unter anderem durch das Robert-Koch-Institut, verstehen wir sowohl Krankheit als auch den Erreger immer besser und können die Maßnahmen immer gezielter gestalten, um die Ausbreitung von SARS-CoV-2 bestmöglich einzudämmen und dabei mit so wenigen Beschränkungen wie möglich leben zu müssen. Trotzdem muss man weiter wachsam sein. Die Zahl gemeldeter Infektionen ist in den letzten Wochen angestiegen und in mehr und mehr Bundesländern beginnt die Schule wieder.

Aber selbstverständlich gibt es außer Corona noch andere Themen. Der menschengemachte Klimawandel ist nach wie vor eine Herausforderung, die konsequentes Handeln erfordert. Damit einhergehen werden Digitalisierung und Strukturwandel so gestaltet werden müssen, dass die Menschen daran auch partizipieren. Kerstin machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass es zwar der SPD daran gelegen ist, Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten, jedoch nicht jeden einzelnen Arbeitsplatz in seiner jetzigen Form. Es muss darum gehen, die künftige Entwicklung aktiv zu gestalten und nicht darum, an alten Strukturen nur um der alten Strukturen willen festzuhalten.

Olaf Scholz wurde außerdem zum Kanzlerkandidaten der SPD für die Bundestagswahl im nächsten Jahr nominiert. Diese Nominierung verlief im Gegensatz zu früheren derartigen Veranstaltungen dieses Mal sehr reibungslos und mit vorbildlicher Kommunikation ab. In der SPD sind sich Vorstand und Bundestagsfraktion einig, dass kein erneutes Bündnis mit der Union mehr in Frage kommt. Es ist in den letzten Jahren mehr als deutlich geworden, dass dringende Reformen und Modernisierungen mit der Union schlicht unmöglich sind. Die Visions- und Inhaltsleere unter Angela Merkel wird zudem noch verstärkt durch das aktuelle Führungschaos in der Union. Mit einer Partei in diesem Zustand ist eine zukunftsweisende Regierungsarbeit nicht denkbar. Und daher ist es richtig, dass für die Zeit nach der nächsten Bundestagswahl ein progressives Bündnis angestrebt wird.

Trotz der widrigen Umstände entsponn sich zu den Themen lebhafte Diskussionen, an der sich beispielsweise auch unser ehemaliger Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg in gewohnter Deutlichkeit und Klarheit beteiligte. Die Veranstaltung wurde um 21 Uhr zu einem guten Abschluss gebracht.

Ein paar Eindrücke von der Veranstaltung finden Sie in der Bildergalerie: